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Kurz notiert

Lage für KMU spitzt sich zu 

Laut neuem Datev-Mittelstandsindex verschlechtert sich die wirtschaftliche Lage kleiner und mittelgroßer Unternehmen (KMU) in Deutschland zunehmend. Der Ende September von der F.A.Z. veröffentlichte Index zeigt, dass die deutsche Wachstumsschwäche die KMU noch weit stärker trifft als die Gesamtwirtschaft. Auch für das Handwerk ist das alarmierend. Während die Personalkosten steigen, sinken die Umsätze seit 2023 kontinuierlich. Besonders betroffen ist unter anderem das Bauhauptgewerbe, wo die Beschäftigung der KMU bereits schrumpft. 

Im August 2024 lag der Umsatz der KMU insgesamt um 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau, und die Beschäftigungsentwicklung stagniert: Der Beschäftigungszuwachs betrug lediglich schwache 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Anhand des Mittelstandsindexes sieht der Datev-Vorstandsvorsitzende Robert Mayr Anzeichen für einen „Kipppunkt“ in der deutschen Wirtschaft. Besonders hohe Energie- und Personalkosten belasten derzeit die KMU, die ihre Preise oft nicht weitergeben können.

Bestätigt wird die schwierige Lage auch vom ifo-Geschäftsklimaindex. Dieser fiel im September auf 85,4 Punkte, nach 86,6 Punkten im August, was den vierten Rückgang in Folge bedeutet. Die Unternehmen waren insbesondere mit den laufenden Geschäften weniger zufrieden. Auch der Ausblick auf die kommenden Monate trübte sich laut ifo-Zahlen weiter ein.



Förderprogramm: „Jung kauft Alt“

Das neue Förderprogramm der Bundesregierung „Jung kauft Alt“ unterstützt junge Familien beim Kauf und der Sanierung älterer Häuser oder Wohnungen. Es ist am 3. September 2024 gestartet. Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind können zinsverbilligte KfW-Kredite erhalten. Abhängig von der Anzahl der Kinder ist eine Kredithöhe von bis zu 150.000 Euro möglich. Gefördert wird der Erwerb von sanierungsbedürftigem Wohneigentum mit schlechter Energieeffizienz. Die Kredite sind mit anderen Förderungen kombinierbar. Voraussetzung ist, dass die Immobilie innerhalb von 54 Monaten energetisch saniert wird. Ziel des Programms ist es, Familien mit mittleren und kleineren Einkommen den Eigenheim-Kauf zu ermöglichen.



Kritik an neuer Gefahrstoffverordnung

Die geplante Neufassung der Gefahrstoffverordnung sorgt für Kritik aus der Bauwirtschaft und dem Handwerk. Die Verordnung soll prinzipiell den Gesundheitsschutz von Handwerkern verbessern, die bei Sanierungsarbeiten mit Asbest in Berührung kommen könnten. Allerdings ist zu bemängeln, dass Bauherren nicht verpflichtet werden, Gebäude vor Baumaßnahmen auf Asbestbelastungen untersuchen zu lassen. Stattdessen sollen Bauherren nur Informationen zur Bau- oder Nutzungsgeschichte liefern. Diese Regelung wird als unzureichend und praxisfern angesehen, um den notwendigen Arbeitsschutz zu gewährleisten. Die Handwerksorganisation fordert, dass Bauherren stärker in die Verantwortung genommen werden, um Handwerker vor den Gefahren von Asbest zu schützen.



Stand: 25.09.24

Joachim Schneider

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