Pressemitteilung„Handwerk braucht Handeln“
HWK-Schwaben-Präsident Hans-Peter Rauch und Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner zur Regierungserklärung des Bayerischen Ministerpräsidenten
„Die Richtung ist gut, denn ein ,Modernisierungs- und Beschleunigungsprogramm‘ brauchen wir jetzt! Die Herausforderungen für den bayerischen Mittelstand sind richtig erkannt und benannt, wenn davon die Rede ist, dass der ,Mittelstand die Zukunftsstrategie Bayerns‘ ist, Bürokratie abgebaut und eine moderne Finanzierung von Mittelstand und Handwerk auf den richtigen Weg gebracht werden muss. Aber im Detail stimmen die Zielkoordinaten nicht ganz und vor allem muss jetzt politisch gehandelt werden“, fasst Präsident Hans-Peter Rauch seine Eindrücke zur Regierungserklärung des Bayerischen Ministerpräsidenten vom heutigen Donnerstag zusammen. „Unsere konkreten Vorschläge zur verstärkten Attraktivitätsbildung des Handwerks und des Mittelstands sollten schnellstmöglich aufgenommen werden, wenn es die Bayerische Staatsregierung ernst meint.“
„Wir haben konkrete Vorschläge für das Handwerk gemacht und erhoffen uns von der Regierung nun wirksame Maßnahmen, die auf dem Tisch liegen und jetzt umgesetzt werden müssen“, ergänzt Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner. „Gut, dass die Entschlackung des Baurechts mit 30 Maßnahmen angekündigt ist. Denn genau das fordern wir als Handwerkskammer für Schwaben (HWK) seit langem und haben das auch genau so formuliert. Aber leider kein Wort zur Stärkung der Berufsorientierung, die für das Fachkräftethema eine zentrale Rolle spielt. Auch ein Nachfolgebonus für Unternehmensübernahmen war nicht Thema, obwohl das ein starkes Instrument wäre, um hier Potenziale zu nutzen. Immerhin stehen schwabenweit rund 7.000 Handwerksbetriebe in den kommenden Jahren vor einem Generationswechsel. Wir wollen diese Ressourcen nicht verschenken.“
„Ich werbe dafür, dass das Handwerk auch von der Politik noch stärker als gesellschaftlich elementarer Faktor gesehen und gewichtet wird“, bemerkt Rauch. „Das Handwerk ist eben nicht nur ein Wirtschaftszweig, sondern es beinhaltet soziale Aspekte, die regionale Entwicklung, es ist wichtig im Bereich Bildung und Ausbildung. Und letztlich steht das Handwerk auch für eine positive Identität und Sinnstiftung. Zum bayerischen Handwerk gehören 100.000 Unternehmen und fast eine Million Beschäftigte, die einen Umsatz von 150 Milliarden Euro jährlich generieren. Allein in Schwaben sprechen wir von 30.000 Betrieben, 147.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 21,5 Milliarden Euro. Aus meiner Sicht darf das Handwerk deswegen nicht nur am Rande vorkommen!“